Die Arbeitsgruppe fördert den Dialog und die Vernetzung zwischen Fachpersonen aus den Bereichen Evaluation, Qualitätsmanagement und Hochschulentwicklung aus den drei Hochschultypen: Fachhochschulen, pädagogische Hochschulen und Universitäten. Dadurch soll ein gegenseitiges Verständnis guter Evaluationen in Durchführung und Nutzung an Hochschulen entstehen sowie die professionelle Weiterentwicklung interdisziplinär gestärkt werden.

Evaluation virtueller und hybrider Lehrveranstaltungsformate

Seit 2021 beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit diesem Thema. Im 2022 wurde die Arbeit in einem kleinen Kreis aus Vertreter*innen verschiedener Hochschulen vertieft fortgeführt. Auf der Basis einer Sammlung und Analyse der bisher verwendeten Evaluations-Items verschiedener Hochschulen und dem Erarbeiten theoretischer und empirischer Fachartikel zum Thema lassen sich im Sinne eines Zwischenfazits folgende Punkte festhalten:

  • Für die Evaluation von Hochschullehre relevante Themenbereiche sind unabhängig vom Format der Lehre – Präsenz, hybrid oder online – gleichermassen wichtig.
  • Aus den Erfahrungen während der Pandemie sowie aus der Fachliteratur lassen sich einige Aspekte ableiten, die bei online oder hybrid durchgeführten Lehrveranstaltungen besondere Aufmerksamkeit verdienen. Dazu gehören:
    • Funktionieren und adäquater Einsatz der Technik, digitale Kompetenzen der Lehrenden und Lernenden,
    • Klarheit und Angemessenheit von Arbeitsaufträgen,
    • Organisation der Interaktion (Austauschgefässe, Netiquette) und
    • Feedback-Erteilung und Lernbegleitung durch die Dozierenden.
  • Die Arbeit zeigte zudem, dass hinsichtlich der verwendeten Begrifflichkeiten Unklarheit bzw. keine Einigkeit besteht.

Aktuell ist vorgesehen im 2023, als auch im 2024 einerseits die Arbeit an einem Glossar weiterzuführen und andererseits einen Austausch in einem grösseren Kreis zu spezifischen Fragen/Themen zu organisieren, z.B. in Form von Lunch-Talks. Ein erster Lunch Talk mit dem Titel «hybride Lehrveranstaltungen und deren Evaluation» hat im November 2023 stattgefunden in Form eines Online Podiumgespräches mit Expert*innen aus dem In- und Ausland (Prof. Dr. Gabi Reinmann, Universität Hamburg, Zentrum für Lehren und Lernen; Prof. André Fringer, ZHAW Department Gesundheit) und über 70 interessierten Teilnehmenden

Informationen dazu werden hier auf der Webseite publiziert. Zudem werden Interessierte, die sich bereits gemeldet haben, via E-Mail über solche Veranstaltungen informiert. Wer gerne in diesen E-Mail-Verteiler aufgenommen werden möchte, melde sich bitte bei jennifer.hofmann@uzh.ch.

Die Arbeitsgruppe wurde 2015 von Désirée Donzallaz (Uni Freiburg) und Thomas Rothenfluh (Uni Zürich) gegründet. 2016 erfuhr die Arbeitsgruppe eine Neuakzentuierung und das Leitungsteam konnte um Christine Meyer Richli (Uni Basel) erweitert werden, die später die Leitung der Arbeitsgruppe übernahm. 2017 lag der thematische Schwerpunkt auf der Ausarbeitung von gesamtschweizerischen Empfehlungen für die Durchführung und Nutzung von Lehrveranstaltungsevaluationen (siehe unten). 2018 fand eine Frühjahrestagung zum Thema «Internationalisierung und Evaluation» an der Universität Basel statt. Zudem wurde das Projekt «Virtuelle Wissenschaftskommunikation als Brücke zwischen Hochschulen und Gesellschaft (VirtualU)» lanciert (siehe unten). Seit 2020 ist Marie-Theres Schönbächler (PHBern) als Co-Leiterin der Arbeitsgruppe mit dabei und initiierte die Arbeit am Themenbereich «Evaluation virtueller und hybrider Lehrveranstaltungsformate» (siehe unten). Im Frühjahr 2022 zieht sich Christine aus der Leitung der AG zurück. Neu übernimmt Jennifer Hofmann (Uni Zürich) ihre Co-Leitungsfunktion.

Kickoff 9. März 2021

Initiiert durch ein vierköpfiges OK (Daniela Blum, Christine Meyer Richli, Tanja Schnoz und Marie-Theres Schönbächler) fand am 9. März 2021 ein Workshop mit rund 40 Teilnehmenden statt. Es kristallisierten sich fünf Themen heraus, die weiterverfolgt werden sollen.

  • Theoretische Einbettung der Lehrveranstaltungsevaluation adaptieren
  • Sinnvolle Evaluationsfragestellungen für eine adaptive Evaluationspraxis entwickeln
  • Werkzeugkoffer für Feedback und Evaluation erarbeiten
  • Zukunftsträchtige Trends in Auswertungen identifizieren
  • Massnahmen vielschichtig entwickeln und vielfältig umsetzen

Workshop 26. August 2021

Im zweiten Workshop, der durch die Fachstelle Evaluation der PH Graubünden vorbereitet wurde, stand vor allem die Nutzung von Befragungsergebnissen im Fokus. Dazu hielt der Rektor der PH Graubünden, Dr. Gian-Paolo Curcio, ein Gastreferat. Es folgte eine Diskussion und eine Befragung zur Interessenlage bezüglich weiterer Zusammenarbeit.

Treffen 23. November 2021

Es meldeten sich 12 Personen, die aktiv weiter zusammenarbeiten wollen und die alle am Thema «Sinnvolle Evaluationsfragestellungen für eine adaptive Evaluationspraxis konzipieren» interessiert sind. Deshalb wurde am 23. November 2021 mit diesem Thema als Ausgangslage im engeren Kreis gestartet. Es wurde beschlossen, als ersten Schritt bis Ende Januar die verwendeten Items zu sammeln, wozu gemeinsam ein Dokument mit Hauptkategorien generiert wurde. Die Sammlung bildet die Basis für den weiteren Austausch, der durch Jennifer Hofmann (UZH) organisiert und moderiert wird.

2022 Arbeit im kleinen Kreis

Während des Jahres arbeitete ein Kreis mit Vertreter*innen verschiedener Hochschulen vertieft am Thema weiter, analysierte Evaluations-Items verschiedener Hochschulen und Fachartikel zur Thematik und traf sich zu diversen Online-Austauschen.

Am 25. April 2018 wurde das Dokument Empfehlungen für das Qualitätsmanagement von Lehrveranstaltungen an Schweizerischen Hochschulen von der SEVAL Arbeitsgruppe Hochschulentwicklung und Evaluation genehmigt. Die Empfehlungen richten sich primär an Fachpersonen in den Bereichen Hochschulentwicklung, Qualitätsmanagement und Evaluation an Hochschulen sowie an Führungspersonen, welche das Qualitätsmanagement von Lehrveranstaltungen an ihrer Hochschule oder in ihrer Hochschuleinheit verantworten. Zweck des Dokuments ist es, die Qualitätsstandards für die institutionelle Akkreditierung (Akkreditierungsrichtlinien HFKG, 2015) auf das Qualitätsmanagement von Lehrveranstaltungen auszuführen. Zudem werden die Qualitätsstandards um die Evaluationsstandards der Schweizerischen Evaluationsgesellschaft ergänzt (SEVAL, 2016). Die Empfehlungen bieten eine Grundlage und Hilfestellung bei der Konzipierung, Etablierung, Durchführung und Verwendung von Evaluationen im Kontext eines Qualitätsmanagements von Lehrveranstaltungen an Hochschulen. Für die französischsprachige Übersetzung und das Lektorat möchten wir herzlichen danken: Martine Stoffel, Marine Antille und Caroline Jacot-Descombes.

Empfehlungen Qualitätsmanagement Lehrveranstaltungen 

Recommandations Management de la qualité des enseignements

Die Wissenschaft hat ihren Platz mitten in der Gesellschaft, sie sucht aktiv den Austausch mit der Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft. Die Corona-Situation belegte anschaulich, wie wichtig der sichtbare und wechselseitige Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist, um eine faktenbasierte Grundlage für politische und persönliche Entscheidungen zu schaffen. Ebenso deutlich zeigte die Krise, wie bedeutend geeignete virtuelle Kommunikationswege und Kontaktpunkte für den Dialog sind – und dass noch längst nicht die praktikabelsten Formate und Plattformen für virtuellen Austausch gefunden sind.

Das Projekt Virtuelle Wissenschaftskommunikation als Brücke zwischen Hochschulen und Gesellschaft (VirtualU) wurde und wird von der Internationalen Bodensee-Hochschule gefördert. Die erste Projektphase wurde Ende 2021 erfolgreich mit Fertigstellung einer Toolbox für die virtuelle Wissenschaftskommunikation mit Handlungsempfehlungen abgeschlossen (Projektlaufzeit 01.10.2020 bis 31.12.2021). Unter Mitwirkung der SEVAL Arbeitsgruppe «Hochschulentwicklung und Evaluation» sowie der Universitäten Zürich (Leitung), Basel und Konstanz fanden vier Workshops mit internationalen Fachpersonen aus den Bereichen Wissenschaftskommunikation und Evaluation mit Beteiligung von Personen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft statt. Parallel dazu wurden halbstrukturierte Interviews mit zentralen Interessensgruppen an Hochschulleistungen durchgeführt. Die Ergebnisse bildeten die Basis der Werkzeugkiste. Das Projekt hat eine weitere Förderung für die Umsetzung der zweiten Projektphase erhalten. Ziel ist die Erstellung einer frei zugänglichen virtuellen Plattform, von der aus die erarbeitete Toolbox mit Handlungsempfehlungen rasch und einfach abgerufen werden kann.

Link zur Projektbeschreibung hier